Hörgeschädigte haben die Möglichkeit, Studienhilfen zu beantragen, um die behinderungsbedingten Nachteile auszugleichen. Der Kostenträger dafür ist in der Regel der KSV Sachsen (Kommunaler Sozialverband). Rechtsgrundlage hierfür sind die §§ 53 ff des Zwölften Sozialgesetzbuches (SGB XII).
Mögliche Studienhilfen sind etwa:
- Schriftmittler:
das sind Schreibkräfte, die das vom Dozenten Gesagte mittels einer Stenografietastatur wortwörtlich mitschreiben, sodass der Hörgeschädigte auf einem Laptop alles mitlesen kann. Quasi wie Liveuntertitel im Fernsehen!
- Gebärdensprachdolmetscher
sie begleiten einen - ebenso wie die Schriftmittler - in sämtliche Vorlesungen, Seminare und sonstige studienbezogene und - relevante Veranstaltungen und übersetzen in deutsche Gebärdensprache (DGS) oder lautsprachbegleitende Gebärden (LBG).
- Tutoren:
sind Studenten desselben Studienganges, die i.d.R. im höheren Semester sind und sowas wie Nachhilfeunterricht geben. Mit ihnen kann man auch Unterricht vor- oder nachbereiten. So kann man das, was man akustisch versäumt, mit seinem Tutor erarbeiten. Die Anzahl der bewilligten Tutorenstunden legt der KSV fest, ebenso die Höhe der Vergütung. Am Ende des Monats stellt dann der Tutor eine Rechnung.
- Mehrbedarf an Fachliteratur:
dessen bedarf es, um das akustisch Versäumte nachlesen und erarbeiten zu können. Dafür wird einem dann sowas wie Büchergeld ausgezahlt. Die Quittungen müssen dann nachgereicht werden.
Darüber hinaus kann man bei seiner Krankenkasse eine FM-Anlage beantragen. Hierbei handelt es sich um eine drahtlose Signalübertragungsanlage, die direkt die Stimme des Sprechers durch ein nahe am Mund des Sprechers getragenes Mikrofon aufnimmt. Das ist dann so, als würde der Sprecher direkt neben einem Sitzen und direkt ins Ohr sprechen.
Informationen hierüber findet ihr bei jedem Akustiker.
Hinweis: jeder Hörsaal im Hörsaalgebäude am Campus Augustusplatz verfügt über eine Induktionsschleife. Das bedeutet, man muss die T-Spule an seinem Hörgerät aktivieren und hört ähnlich wie über eine FM-Anlage. Dies funktioniert jedoch nur, wenn man in den ersten sechs Reihen des Hörsaals sitzt.